Ein heisser Tag, eine lange Wanderung, schweisstreibende Gartenarbeit, oder einfach nach der Arbeit draussen auf dem Balkon sitzen: Was gibt es dann Feineres als ein grosses Glas kaltes Wasser mit einem Schuss Sirup (und nein, es muss nicht immer Alkohol sein!). Mit den richtigen Kräutern schmeckt das Getränk nicht nur, sondern tut sogar richtig gut! Dasselbe gilt auch im Winter, wenn wir uns müde und verschnupft fühlen: ein wenig Sirup in einem Glas mit heissem Wasser aufgegossen wärmt von Innen und ist eine Abwechslung zu Lindenblütentee.
Zutaten
Zubereitung
Die Kräuter setzte ich in einem Liter kaltem Wasser an und lasse sie einen Tag darin ziehen. Anschliessend koche ich das ganze kurz auf und lasse es wieder abkühlen. Je nach Vorliebe
Zitronenschnitze mitziehen lassen und mitkochen.
Dann siebe ich den Tee ab, die Kräuter kommen auf den Kompost. Die abgesiebte Flüssigkeit koche ich im Verhältnis 1 Liter mit 1 kg Zucker auf, etwa 5 Minuten lang, eventuell auch länger, bis eine sirupartige Konsistenz entsteht. Den heissen Sirup mit einem Trichter in sterilisierte Flaschen füllen, verschliessen.
Als Flaschen eignen sich solche mit Bügelverschluss besonders gut, z.B. gut gereinigte Bierflaschen. Dazu die Flaschen gut ausspülen und bei 120 Grad 15 Minuten lang im Backofen sterilisieren.
Wichtig: sauber arbeiten, damit sich später kein Schimmel bildet. Durch den Zucker ist der Sirup recht lange haltbar. Wenn die Flasche jedoch einmal geöffnet ist, sollte man sie in den Kühlschrank stellen und aufbrauchen.
Pfefferminze
Zwei Handvoll frische Pfefferminzblätter über Nacht in einem Liter Wasser ziehen lassen. Am nächsten Tag fortfahren wie im Grundrezept. Je nach Pfefferminzsorte wird der Sirup herber oder lieblicher. Jedenfalls wird er nicht so giftig grün wie der französische Sirop de menthe, sondern eher etwas bräunlich, und schmeckt auch etwas weniger stark.
Verveine
Verveine oder Zitronenkraut ergibt einen erfrischenden Sirup ohne die Schärfe von Pfefferminze. Das zitronige Aroma lässt sich verstärken mit mitgekochten Zitronenschalen oder indem man
Zitronensaft hinzugibt.
Sirup aus gemischten Kräutern
Ich mag sehr gerne Sirup aus einer grossen Handvoll gemischten Kräutern. Man kann ruhig typische Sirupkräuter wie Pfefferminze mit herberen mischen, was halt gerade so wächst, etwa Oregano,
Salbei, Eberraute, Süssdolde, Melisse.
Lavendelsirup
Ein spezieller, ungewohnter Geschmack, deshalb nicht jedermanns Sache. Doch ich
finde, eine interessante Abwechslung. Auch dieser Sirup schmeckt fein mit Prosecco.
Süssdoldensirup
Schmeckt leicht nach Anis, die alkoholfreie Alternative zu einem Pastis!
Salbeisirup mit Zitrone
Eine Handvoll frische Salbeiblätter zusammen mit der Schale und dem Saft von ein zwei Zitronen gemäss Grundrezept verarbeiten. Die Süsse des Sirups zusammen mit der Frische und Säure der Zitrone
und dem herben Salbei ergibt ein erfrischendes Getränk, besonders an heissen Tagen. Salbei reguliert den Schweisshaushalt. Auch gut, wenn man im Winter erkältet ist. Denn Salbei ist ja eigentlich
für alles gesund
Basilikumsirup
Die Kombination von Würzigkeit mit Süsse passt gut in eine Salatsauce, schmeckt mit Prosecco als eine Art Kir oder über eine Kugel Vanille- oder Erdbeerglace.
Ingwersirup
Tut gut bei Übelkeit, wenn man im Winter erkältet ist oder wenn der Kreislauf bei grosser Sommerhitze verrückt spielt. Wenn gerade kein frischer Ingwer zur Hand ist, dann ist Ingwersirup
super, um schnell wieder auf die Beine zu kommen.
Fliedersirup
Ein apartes Aroma und eine wunderschöne Farbe, ganz ohne künstliche Farbstoffe.
Masala-Chai-Sirup
Mit heissem Wasser aufgegossen ein wohltuender Wintersirup.
Wasser und Zucker aufkochen. Ingwer in kleine Stücke schneiden, beigeben. Kardamon, Sternanis, Gewürznelken, Pfefferkörner und Koriandersamen im Mörser oder mit dem Wallholz zerkleinern. Zusammen mit Zimt und Muskatnuss in einer Bratpfanne bei mittlerer Hitze rösten, bis sie fein duften. Zum Zuckerwasser geben. Ca. 20 Minuten köcheln. In den letzten 5 Minuten Schwarztee beigeben. Absieben in einen Krug und heiss in saubere Flaschen füllen.
Spitzwegerich
Die Blätter quer zur Längsfaser in etwa 1 cm grosse Stücke schneiden.
Abwechselnd eine etwa 1 cm dicke Lage Spitzwegerichblätter in das Glas geben und mit Zucker bedecken. Zwischendurch mit einem Löffel festdrücken.
Die letzte Lage ist Zucker und muss den Spitzwegerich gut bedecken. Alles gut mit dem Löffel festdrücken und das Glas schliessen. Anschliessend Glas für zwei Monate an einen dunklen Ort stellen,
z.B. in den Keller.
Nach zwei Monaten den Sirup im Wasserbad langsam erwärmen (mit geöffnetem Deckel). Den Zitronensaft und etwa 20 ml warmes Wasser in das Glas geben und nochmal zwei Stunden ziehen lassen. Durch
ein Sieb in ein neues, sterilisiertes Schraubglas giessen.
Jetzt ist der Hustensirup fertig. Bei Husten mehrmals täglich einen Teelöffel davon nehmen. Dabei immer einen sauberen Löffel verwenden. Das angebrochene Glas in den Kühlschrank stellen.
Zwiebelsirup
Ungewohnt – aber einen Versuch wert, besonders bei hartnäckigem Husten. Eine Zwiebel fein hacken und mit 3 Esslöffeln Rohrzucker vermischen. Zusammen mit 1,5 dl Wasser einige Minuten kochen. Ein
paar Stunden ziehen lassen, anschliessend absieben und in eine Flasche füllen. Dreimal täglich drei Teelöffel davon einnehmen.